Ukraine: Beerensektor kann sich trotz schwierigster Rahmenbedingungen behaupten
In den letzten Jahren hat sich der Rückgang der Beerenproduktion in der Ukraine nicht rasant fortgesetzt, sondern sogar verlangsamt. Und dies trotz der negativen Auswirkungen äußerer Faktoren wie der Zerstörung von Infrastruktur, Arbeitskräftemangel und steigender Produktionskosten im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg.
Der Hauptgrund für diese relative Stabilisierung ist laut der Ukrainian Berries Association die Umverteilung der Produktionsanteile zwischen verschiedenen Beerensorten. Aufgrund der wachsenden globalen Nachfrage seien die ukrainischen Beerenexporte weiter gestiegen, heißt es in einem Report der Branchenorganisation. Die Ausfuhren frischer Beeren nahmen demnach im Vergleich zu 2022 um 72 % zu, während die Exporte gefrorener Beeren um 24 % wuchsen. Die wichtigsten Importeure frischer Beeren sind Polen (34 %) und die Niederlande (28 %), die beide ihre Importe aus der Ukraine seit 2022 verdoppelt haben. Auch der Anteil von Georgien, Deutschland, Moldawien und Rumänien wächst dem Bericht zufolge stetig. Noch im Jahr 2022 war die Erdbeerproduktion um 7.900 t gesunken, in den Jahren 2023 und 2024 verlangsamte sich dieser Rückgang und betrug nur noch 2.000 t (4 %). Da die Produktion weiter abnimmt, kann die Ukraine ihren inländischen Bedarf an frischen Erdbeeren zunehmend nicht mehr decken, was zu einem Anstieg der Importe führt. Griechenland ist der wichtigste Erdbeerlieferant und steht für 95 % der ukrainischen Importe. Auch die Himbeerproduktion in der Ukraine ist zurückgegangen, mit einem Gesamtverlust von 2.700 t (7,5 %). Die Exporte frischer Himbeeren litten stärker unter den geringeren Mengen und ihrer höheren Empfindlichkeit gegenüber Marktschwankungen. Die Hauptimporteure bleiben Polen und die Niederlande. Da die Himbeerimporte hauptsächlich aus Premiumsorten bestehen und die Nachfrage nach diesen gesunken ist, haben sich die Importe verringert und bleiben auf einem niedrigeren Niveau. Die wichtigsten Himbeer-Exporteure in die Ukraine sind Spanien und Marokko.
